Update vom 05. April 2023
Das war unsere letzte Woche:
Wir haben uns nach der Besichtigung der Najad 34 auf den Weg nach Schwerin gemacht. Hier haben wir uns zur Erledigung von einigen Dingen (was die Arbeit angeht) vor Ort verabredet. So sehen wir viele Kollegen mal wieder persönlich und können uns bei einem Käffchen auf den aktuellen Stand bringen. Leider haben wir gar nicht so richtig Zeit für einen Spaziergang durch Schwerin, denn spontan hat sich ein neuer Besichtigungstermin ergeben.
Noch bevor wir uns das Boot in den Niederlanden anschauen wollen wir nun am Mittwoch nach Lauenburg / Elbe fahren. Dort ist eine klassische Segelyacht mit dem typischen IOR Rumpf zu verkaufen. Weil es sich dabei um eine formverleimt Holz-Segeljacht von 1974 handelt, waren wir uns unsicher, ob wir sie überhaupt anschauen wollen. Unser „Bootsprofi“ hat uns aber davon überzeugt, dass wir dem eine Chance geben sollten.
Als uns das Tor geöffnet wird kommt ein erstmal schön aussehendes Segelboot zum Vorschein. Es ist mit einer Länge von 10,6 Metern und einer Breite von 3,75 Metern (Tiefgang 2 Meter) eigentlich ganz vielversprechend. Allerdings fällt gleich auf, dass es vorne mal einen Schaden gehabt haben muss. Der Eigner erklärt uns aber, dass alles ordnungsgemäß erneuert wurde. Ansonsten ist das Unterschiff aber auch in einem guten Zustand. Als wir dann in das Cockpit steigen, ist zu sehen, dass der Eigner Tischler ist. Das Holzdeck, das mit Klarlack abgesetzt ist sieht sehr schön aus. Auch der Innenraum wurde mit viel Liebe zum Detail gestaltet. Allerdings würde das Anpassungen schwierig machen.
Leider ist der tatsächliche Raum aber ein bisschen zu klein für unser Vorhaben, auch weil es nur in wenigen Teilen Stehhöhe gibt. Für einen Sommerurlaub oder kurze Fahrten aber sicherlich total in Ordnung. Weil wir auch noch einige andere Dinge finden, die uns nicht so zusagen, wird es das auch nicht. Also freuen wir uns auf das Segelboot in den Niederlanden. Vom Gefühl her sollte es eigentlich perfekt zu uns passen.
Freitag früh machen wir uns um 5 Uhr auf den Weg nach Workum (NL), hier steht die Britton Chance 44 in einer Halle. Der Eigner hat in den Jahren 2014 bis 2018 sehr viel erneuert. Unter anderem wurde das Deck komplett erneuert, es hat neue Tanks, neue Segel, einen neuen Boiler und noch vieles mehr. Der IOR 2 Tonner ist von 1977 und mit einer Länge von 13,44 Metern schon wirklich riesig.
Nach über 5 Stunden Fahrt kommen wir schließlich an der Werft an. Der Eigner begrüßt uns freundlich und führt uns in eine große Halle. Viele Boote stehen hier nicht mehr, aber so haben wir eine gute Möglichkeit das Boot von allen Seiten zu sehen.
Das Erste, was uns beeindruckt, ist wirklich die Größe. Was 3 Meter doch so ausmachen. Unterschiff sieht schon mal toll aus, alle Seeventile sind neu und auch das Antifouling wurde aktuell erneuert. Dann gehen wir endlich auf das Schiff. Als wir im Cockpit stehen, bekommen wir erst einmal ein Gefühl für die tatsächliche Größe. Auf den ersten Blick sieht es wirklich toll aus. Aber wir gehen natürlich über das ganze Schiff und schauen uns jeden Winkel an. Auf die Euphorie folgt dann leider die Ernüchterung. Das schöne, neue Teak-Deck löst sich leider bereits vom Untergrund. Auch die Refit-Arbeiten im Innenraum wurden nicht sonderlich professionell durchgeführt.
Der Raum an sich ist aber bisher unvergleichlich. So viele Möglichkeiten für Stauraum und Kojen. Früher sind hier wohl bis zu 12 Personen an Bord gewesen. Wir stellen dann auch fest, dass der Motor seine besten Jahre bereits hatte und schon an einigen Stellen notdürftig repariert wurde. Außerdem ist das Rigg schon 40 Jahre alt.
Was ist eigentlich das Rigg? Das Rigg ist die Takelage eines Segelschiffs in der seemännischen Fachsprache. Die Takelage oder auch Takelwerk bezeichnet ist das stehende Gut und Teile des laufenden Guts, oder anders gesagt sind das der (feststehende) Mast und das Tauwerk, das den Mast hält.
Leider sind die Mängel für uns zu groß, denn die Kosten für ein neues Deck und alles weitere würden den schon höheren Kaufpreis mehr als verdoppeln. Trotzdem war es für uns ein sehr interessanter Ausflug und wir haben wieder viel über Segelboote lernen können. Außerdem ist die Gegend am Ijsselmeer auch sehr schön. Der kleine Ort Workum ist es auf jeden Fall wert einmal besucht zu werden.
Zurück bei Peppi müssen wir uns dann aber schon wieder auf den Weg nach Lübeck machen, weil am Samstag schon der Funkkurs für den SRC (Short Range Certificate) beginnt. Nicht jedes Boot muss mit einer Funkanlage ausgestattet sein, aber ab einer Länge von 12 Metern ist dies Pflicht. Wenn ein Gerät auf dem Boot verbaut und dies auch angeschlossen ist, benötigt man immer ein Funkzeugnis. Deshalb geht es das ganze Wochenende um Funksprüche. In der Lübecker Segelschule kenne ich mich ja nun schon aus. Henning erklärt uns erst einmal die Geräte und die Funktionsweise, bevor wir dann schließlich die verschiedenen Funksprüche durchgehen. Der ganze Kurs ist wieder eine lustige Truppe und so vergeht das Wochenende wieder sehr schnell.
Für die nächste Woche haben wir noch gar nicht so viel geplant, aber man weiß ja nie …
Wie es weitergeht, erfahrt ihr nächste Woche: „Update vom 12. April 2023“
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