Angekommen in Tunesien – das Abenteuer beginnt

Nachdem wir mit der Fähre in Tunis angekommen sind, haben wir uns einen Platz etwas außerhalb der Stadt gesucht. Alles über unsere Erfahrung bei der Einreise könnt ihr im Update vom 11. Dezember 2024 lesen.

Die ersten Tage in Tunesien

An dem Platz an der Plage de Gammarth verbringen wir ungeplant ein paar Tage, denn leider ist Christopher krank geworden und muss ich ausruhen. Zum Glück ist ganz in der Nähe auch ein Supermarkt und so können wir auch hier schon die ersten tunesischen Spezialitäten probieren. Außerdem kommen wir bei einem kleinen Einkaufsbummel in Kontakt mit den freundlichen Menschen und bekommen einen ersten Eindruck. Direkt positiv fällt uns auf, dass hier niemand aufdringlich ist und uns etwas verkaufen möchte.

Zusammen mit anderen Reisenden, die wir auf der Fähre kennengelernt haben, teste ich auch das erste Mal die Temperatur des Wassers. Es ist wundervoll klar, aber doch sehr frisch. Leider bleibt das auch ein einmaliges Vergnügen, denn am nächsten Tag werde auch ich krank und so verlassen wir kaum noch das Auto.

Stellplatz Plage de Gammarth

Stellplatz Plage de Gammarth

Anbaden im Dezember

Anbaden im Dezember

Stellplatz auf Landzunge

Stellplatz auf Landzunge

Sonnenuntergang

Sonnenuntergang

Nach ein paar Tagen wechseln wir aber den Platz und fahren etwa 30 Kilometer nach Norden. Auch hier finden wir wieder einen ruhigen Platz am Wasser auf einer Landzunge, in kleines Vogelbeobachtungsparadies.

Als wir uns erholt haben, setzen wir unsere Reise fort und steuern den nördlichsten Punkt Afrikas an: Cap Angela. Die Fahrt dorthin führt uns durch verschiedene kleine Ortschaften, die sehr belebt sind. Obwohl die Straßen nicht immer in bestem Zustand sind, bleibt der Verkehr erstaunlich entspannt – vielleicht liegt das auch an der Größe unseres Fahrzeugs, das sich seinen Platz auf der Straße ganz selbstverständlich nimmt.

Je näher wir der Küste kommen, desto beeindruckender wird der Blick aufs Meer. Schließlich erreichen wir einen Strand kurz vor dem Cap und gönnen uns nach der Fahrt erst einmal eine Pause. Beim Blick auf die Karte fällt uns auf, dass es theoretisch möglich sein müsste, direkt über den Strand zum Cap zu fahren. Neugierig machen wir uns zu Fuß auf den Weg, um die Strecke zu erkunden. Der Sand ist an einigen Stellen fest, an anderen etwas weicher – eine schmale Passage könnte knifflig werden, aber es sollte machbar sein.

Bevor wir es wagen, müssen wir noch die Luft ablassen, um im Sand besser voranzubekommen. Tunesier mit Geländewagen fahren diesen Weg scheinbar regelmäßig, also sind wir zuversichtlich: Wenn sie es schaffen, dann werden wir es auch!

Luft ablassen

Luft ablassen

Stellplatz am Strand

Stellplatz am Strand

Stellplatz am Strand

Stellplatz am Strand

Spaziergang am Strand

Spaziergang am Strand

Weg zum Cap Angela

Weg zum Cap Angela

Am Morgen brechen wir auf und folgen dem Strandweg in Richtung Cap Angela, dem Nordkap Afrikas. Das Wetter zeigt sich wechselhaft – eine Mischung aus Wind, gelegentlichen Regenschauern und sonnigen Momenten. Doch gerade diese Mischung verleiht der Landschaft eine besondere Atmosphäre.

Cap Angela ist ein bedeutender geographischer Punkt: Es markiert den nördlichsten Festlandpunkt des afrikanischen Kontinents und hat damit eine ähnliche Symbolkraft wie das Nordkap in Europa. Seit 2014 gilt es offiziell als afrikanisches Pendant zum europäischen Nordkap. Eine große, stilisierte Metallskulptur in Form eines Kompasses weist auf die besondere Lage hin, und eine Gedenktafel erinnert an die geographische Bedeutung dieses Ortes.

Als wir den Punkt erreichen, genießen wir den weiten Blick über das Meer. Die Wellen brechen an den Felsen, der Wind bläst stark und Möwen kreisen über uns. Es ist ein besonderer Moment, hier zu stehen – an der äußersten Spitze Afrikas, dort, wo das Land endet und das Mittelmeer beginnt.

Stellplatz Cap Angela

Stellplatz Cap Angela

Skulptur Cap Angela

Skulptur Cap Angela

Cap Angela

Cap Angela

Skulptur Cap Angela

Skulptur Cap Angela

Skulptur Cap Angela

Skulptur Cap Angela

Wir machen einen kleinen Abstecher, um in den Ichkel National Park zu gehen. Hier sollen viele der Zugvögel aus dem Norden sein. Leider ist die Kommunikation mit dem Wärter nicht sehr erfolgreich und wir bekommen nicht heraus, ob wir mit dem Fahrzeug reinfahren können. Im Nachhinein denken wir, das es möglich gewesen wäre, weil nach der Schranke noch einige Wohnhäuser stehen und auch noch andere Fahrzeuge die breite Straße entlangfahren. Es ist ein netter Spaziergang, aber leider sehen wir keine Vögel, nur Schafe, Kühe und Hunde. Außerdem merken wir, dass wir noch ganz schön angeschlagen sind und machen uns auf den Weg zu unserem Nachtplatz.

Als wir unser Nachtlager erreichen, ist es bereits spät. Der Platz liegt direkt neben einer Straße, doch der Verkehr hält sich in Grenzen – nur gelegentlich fährt ein Auto vorbei.

In der Nähe gibt es eine Brücke, die sich anscheinend als beliebter Treffpunkt für Einheimische eignet. Am Abend hallt laute Musik durch die Dunkelheit, doch die Stimmung bleibt entspannt. Wir lauschen den Klängen aus der Ferne und lassen den Tag in Ruhe ausklingen. Gegen 22 Uhr wird es schließlich still, und die restliche Nacht verbringen wir ungestört.

Schild See Nationalpark

Schild See Nationalpark

Schild Nationalpark

Schild Nationalpark

Schild Nationalpark Eingang

Schild Nationalpark Eingang

Schild im Nationalpark

Schild im Nationalpark

Stellplatz an der Straße

Stellplatz an der Straße

Ein besonderes Erlebnis in einer heißen Quelle

Auf Empfehlung von anderen Reisenden (Vielen Dank an Annemarie & Tim für diesen Tipp) fahren wir zu einer heißen Quelle in Hajeb El Ayoun. Schon bei der Ankunft werden wir herzlich begrüßt, obwohl die Kommunikation fast ausschließlich mit Händen und Füßen funktioniert, weil die beiden nur Arabisch und ein bisschen Französisch sprechen. Wir werden aber herumgeführt und uns wird alles gezeigt. Der kleine Pool sieht sehr gemütlich aus und deshalb ziehen wir uns fix unsere Badesachen an. Als wir gerade loslegen wollen, kommt noch eine weitere Familie. Leider können wir nun nicht mehr zusammen in den Pool.

Die Frau lädt mich ein, mit ihr ein traditionelles Schlammbad zu nehmen – eine unerwartete, aber schöne Erfahrung. Wir reiben uns gegenseitig mit dem mineralreichen Schlamm ein und genießen das warme Wasser. Weil es jetzt aber schon sehr spät ist, muss Christopher dieses Erlebnis jedoch auf das nächste Mal verschieben, auch weil inzwischen eine weitere Frau an der Reihe ist.

Stellplatz mit Aussicht

Stellplatz mit Aussicht

Stellplatz mit Aussicht

Stellplatz mit Aussicht

Warme Quelle

Warme Quelle

Stellplatz im Flussbett

Stellplatz im Flussbett

Stellplatz im Flussbett

Stellplatz im Flussbett

Später nehmen wir eine Route entlang eines ausgetrockneten Flussbetts. Der Fluss ist zwar ausgetrocknet, aber trotzdem sollte man hier nicht einfach durchfahren. Unter den trockenen Stellen ist es sehr schlammig und wir möchten uns nicht vorstellen, wie viel Aufwand es ist das Fahrzeug wieder zu befreien.

Unsere ersten Tage in Tunesien sind geprägt von neuen Eindrücken, Begegnungen und kleinen Abenteuern. Mit jedem Kilometer, den wir zurücklegen, wächst die Vorfreude auf das, was noch vor uns liegt.

Camping, Canyons und Filmkulissen

Und es geht weiter: ein einzigartiger Campingplatz in der Nähe der algerischen Grenze, beeindruckende Canyons, eine historische Straße mit militärischer Vergangenheit und eine Star-Wars-Kulisse mitten in der Wüste.

Ein unerwartetes Abenteuer: Campingplatz mit Hindernissen

Nach einer langen Fahrt erreichen wir eine kleine, unscheinbare Fläche, die uns als „Geheimtipp“ empfohlen wurde. Auf den ersten Blick sieht es nicht aus wie ein offizieller Campingplatz, sondern eher wie ein privater Hof. Doch kaum angekommen, werden wir von zwei weiteren Campern herzlich begrüßt. Sie erzählen uns, dass Ali, der Betreiber des Platzes, gerade noch unterwegs ist und später vorbeikommt.

Wir werden direkt zum Abendessen eingeladen. Die beiden sind von Tunis aus nur mit Rucksack und Zelt unterwegs, haben also nicht so viel dabei, und teilen gerne mit uns. Glücklicherweise sprechen die beiden sehr gut Englisch und so erzählen wir über Reisen und alles andere.

Auf dem Weg zum Campingplatz von Ali

Auf dem Weg zum Campingplatz von Ali

Peppi Campingplatz Ali

Peppi Campingplatz Ali

Elektroinstallation Camping Ali

Elektroinstallation Camping Ali

Campingplatz Ali

Campingplatz Ali

Campingplatz Ali

Campingplatz Ali

Ali scheint ein echter Charakter zu sein – ein energiegeladener, lebensfroher Mann, der trotz bürokratischer Hürden dabei ist, diesen Platz aufzubauen. Später erfahren wir, dass Campingplätze in Tunesien eine spezielle Genehmigung benötigen, um internationale Gäste beherbergen zu dürfen – und genau daran arbeitet er momentan.

Doch bevor wir uns richtig einrichten können, bekommen wir unerwarteten Besuch: die Polizei. Da wir uns nicht weit von der Grenze zu Algerien befinden, ist eine Kontrolle hier nicht ungewöhnlich. Unsere Pässe werden geprüft und notiert, aber aus irgendeinem Grund teilen sie den anderen Campern mit, dass wir hier nicht übernachten dürfen und entweder nach Métlaoui oder Tozeur fahren müssen. Sie würden uns auch entsprechend eskortieren. Statt lange zu diskutieren, beschließen wir, uns kooperativ zu zeigen und packen bereits unsere Sachen. Doch dann ruft Ali zurück und kann am Telefon mit der Polizei alles klären. Wir dürfen bleiben!

Kaum ist der Trubel vorbei, trudeln Freunde von Ali ein, und der Abend wird zu einem echten Erlebnis. Es wird gelacht, getanzt und gekocht – und wir probieren eine köstliche Dattelmarmelade. Christopher bekommt sogar eine spontane Tanzstunde. Es sind Momente wie diese, die das Reisen so besonders machen.

Polizei auf dem Campingplatz

Polizei auf dem Campingplatz

Abendprogramm bei Ali

Abendprogramm bei Ali

Zusammen mit Ali

Zusammen mit Ali

Besuch beim Abendessen

Besuch beim Abendessen

CousCous bei Ali

CousCous bei Ali

Der Canyon de Métlaoui – Ein Naturwunder in der Wüste

Früh am nächsten Morgen machen wir uns auf den Weg zum Canyon de Métlaoui, auch als Selja-Schlucht bekannt. Die Schlucht liegt eingebettet in eine faszinierende Felslandschaft, durchzogen von einer alten Bahnstrecke, die früher für den Phosphatabbau genutzt wurde.

Bereits am Eingang zum Canyon sind wir beeindruckt von den steilen Felswänden, die sich vor uns auftürmen. Wir parken unser Fahrzeug und ziehen zu Fuß los, um die Gegend in Ruhe zu erkunden.

Wanderung im Canyon

Wanderung im Canyon

Bahnbrücke im Canyon

Bahnbrücke im Canyon

Wanderung im Canyon

Wanderung im Canyon

Wanderung im Canyon

Wanderung im Canyon

Wanderung im Canyon

Wanderung im Canyon

Während unserer Wanderung staunen wir über die verschiedenen Gesteinsformationen, die über Jahrtausende durch Erosion entstanden sind. Einige Abschnitte erinnern fast an den Grand Canyon – eine spektakuläre Mischung aus Rot-, Braun- und Beigetönen. Die steilen Felswände und die abwechslungsreiche Landschaft laden uns immer wieder dazu ein, Pausen einzulegen und den Moment zu genießen. Es gibt hier so viel zu entdecken – das könnte definitiv ein großartiges Wandergebiet werden.

Ein kleines Highlight ist, dass wir unterwegs Datteln direkt von einer Palme pflücken und genießen können – ein süßer, natürlicher Energieschub.

Dann wird es plötzlich abenteuerlich: Beim Überqueren eines kleinen Flusslaufs stellen wir fest, dass der Boden extrem schlammig ist. Schon nach wenigen Schritten sinken wir knietief in den Matsch ein! Wir müssen uns gegenseitig herausziehen und sehen danach aus, als hätten wir eine Wattwanderung hinter uns.

Auf dem Rückweg folgen wir den alten Bahnschienen durch die Schlucht. Hier begegnen wir zwei französischen Reisenden, die mit ihrem Land Rover unterwegs sind. Der Canyon scheint ein beliebtes Ziel für Offroad-Abenteurer zu sein, und wir tauschen Erfahrungen über Tunesiens beeindruckende Landschaften aus.

Christopher im Canyon

Christopher im Canyon

Datteln frisch von der Palme

Datteln frisch von der Palme

Die legendäre Rommel Road

Nach unserer Wanderung im Canyon nehmen wir die berühmte Rommel Road in Angriff. Diese Straße wurde während des Zweiten Weltkriegs von den deutschen Truppen unter Erwin Rommel angelegt, um den Nachschub durch die tunesische Wüste zu sichern. Zumindest ist das eine der möglichen Geschichten zum Namen.

Unterwegs zur Piste sehen wir zwei Backpacker am Straßenrand – es sind Aladin und Helmi, die wir bereits auf dem Campingplatz kennengelernt haben. Da es sich anbietet, sie mitzunehmen, machen wir Platz für ihre Rucksäcke und setzen unser Abenteuer gemeinsam fort.

Die Strecke ist eine nicht sehr anspruchsvolle Offroad-Piste. Sie führt uns durch spektakuläre Felsformationen und steile Serpentinen. An manchen Stellen hat man das Gefühl, auf einer Achterbahn aus Sand und Stein unterwegs zu sein.

Per Anhalter über die Rommelpiste

Per Anhalter über die Rommelpiste

Christopher Rommel Piste

Christopher Rommel Piste

Rommel Piste Aussicht

Rommel Piste Aussicht

Peppi auf der Rommel Piste

Peppi auf der Rommel Piste

an der Rommelpiste

an der Rommelpiste

Die Chebika-Oase – Ein kleines Paradies mitten in der Steppe

Unser nächstes Ziel des Tages ist der Wasserfall in der Chebika-Oase. Die Zufahrt dorthin ist stellenweise recht schmal, was uns zunächst ein wenig nervös macht. Später stellen wir jedoch fest, dass es sich um eine Einbahnstraße handelt, sodass wir uns keine Sorgen über Gegenverkehr machen müssen – zumindest in der Theorie. Hier kann man ja nie ganz sicher sein.

Dromedare

Dromedare

Am Parkplatz angekommen, wird schnell klar, dass die Oase eine beliebte Sehenswürdigkeit ist. Es gibt zahlreiche Stände mit Souvenirs, und Guides bieten Touren durch die Oase an. Kaum ausgestiegen, spricht uns ein Mann an, der vermutlich zur Tourismusbehörde oder Polizei gehört. Genau können wir das nicht sagen. Er möchte wissen, wohin wir wollen und wie unser Plan für den Tag und die Nacht aussieht. Wie gewohnt werden unsere Pässe und das Kennzeichen fotografiert, offenbar zu Dokumentationszwecken. Diese Prozedur ist uns inzwischen vertraut.

Dromedare

Dromedare

Am Parkplatz angekommen, wird schnell klar, dass die Oase eine beliebte Sehenswürdigkeit ist. Es gibt zahlreiche Stände mit Souvenirs, und Guides bieten Touren durch die Oase an. Kaum ausgestiegen, spricht uns ein Mann an, der vermutlich zur Tourismusbehörde oder Polizei gehört. Genau können wir das nicht sagen. Er möchte wissen, wohin wir wollen und wie unser Plan für den Tag und die Nacht aussieht. Wie gewohnt werden unsere Pässe und das Kennzeichen fotografiert, offenbar zu Dokumentationszwecken. Diese Prozedur ist uns inzwischen vertraut.

Am Wasserfall selbst erwartet uns eine malerische Szenerie: das Rauschen des Wassers, umgeben von einem kleinen Canyon und Palmen. Doch die schmalen Gänge sind dicht mit anderen Besuchern gefüllt, und auch hier stehen Händler, die Armbänder und Ketten anbieten. Obwohl der Ort wirklich sehenswert ist, fällt es uns schwer, den Moment richtig zu genießen – der Andrang ist einfach zu groß.

Zurück am Auto entscheiden wir uns, nicht noch weiter nach Mides zu fahren, obwohl wir gehört haben, dass es dort ebenfalls sehr schön sein soll. Stattdessen nehmen wir Kurs Richtung Süden.

Chebika Oase

Chebika Oase

Chebika Oase

Chebika Oase

Chebika-Oase

Chebika-Oase

Auf den Spuren von Hollywood

Unsere erste Station: Die Filmkulisse der arabischen Historiendrama-Serie Kingdoms of Fire. Die Serie, die 2019 veröffentlicht wurde, erzählt die Geschichte der osmanisch-mamlukischen Konflikte im 16. Jahrhundert und beeindruckt mit opulenten Kulissen und detailgetreuen historischen Nachbildungen.

Um zur Location zu gelangen, fahren wir durch scheinbar endlose Landschaften – eine Mischung aus trockener Wüste, kargen Felsen und weiten Ebenen, die sich bis zum Horizont erstrecken. Gelegentlich zweifeln wir, ob wir noch auf dem richtigen Weg sind.

Vor uns taucht die Filmkulisse schließlich auf: Aus der Ferne sieht die Kulisse beeindruckend echt aus, eine mächtige Festungsanlage mit hohen Sandsteinmauern, Türmen und Torbogen, die sich majestätisch aus der Einöde erhebt. Für einen Moment fühlen wir uns wie Zeitreisende, die eine uralte, längst vergessene Stadt entdecken.

Doch als wir näher kommen, offenbart sich die wahre Natur des Bauwerks: Die scheinbar massiven Steinwände bestehen aus einfacheren Materialien, und überall in der Fassade gibt es Risse, Löcher und bröckelnde Stellen. Die Illusion, die aus der Ferne perfekt wirkt, löst sich langsam auf. Trotzdem sind wir fasziniert davon, wie gut die Kulisse noch erhalten ist – immerhin wurde sie nur für Dreharbeiten errichtet und nie als dauerhaftes Bauwerk konzipiert.

Kingdom of Fire

Kingdom of Fire

Kingdom of Fire Andrea

Kingdom of Fire Andrea

Kingdom of Fire Peppi

Kingdom of Fire Peppi

Kingdom of Fire Peppi

Kingdom of Fire Peppi

Star Wars-Kulisse: Ong Jmel – Die „Düne des Kamels“

Wir tauchen weiter in die Filmwelt ein, an einem besonderen Ort für Star-Wars-Fans: Ong Jmel, auch bekannt als „Düne des Kamels“. Hier wurden ikonische Szenen aus Episode I – Die dunkle Bedrohung gedreht. Unter anderem sieht man in dieser kargen Wüstenlandschaft die jungen Anakin Skywalker und Qui-Gon Jinn, während sie sich durch die Straßen von Mos Espa bewegen. Die weiten Sanddünen und das markante Felsmassiv, das an einen Kamelhöcker erinnert, bieten eine atemberaubende Kulisse .

Doch als wir an Ong Jmel vorbeifahren, fällt uns eine unschöne Szene auf: Einige Jungs sitzen dort mit einem Wüstenfuchs an der Leine und heben ihn immer wieder in die Luft. Uns ist sofort klar, dass wir so etwas nicht unterstützen wollen. Schweren Herzens entscheiden wir uns, weiterzufahren und unsere Star-Wars-Tour an einem anderen Drehort fortzusetzen.

Mos Espa – Die Heimat von Anakin Skywalker

Unser nächster Halt ist eine der berühmtesten Star-Wars-Kulissen in Tunesien: Mos Espa, die fiktive Stadt auf dem Wüstenplaneten Tatooine. Dieser Drehort liegt mitten in der Wüste und wurde ursprünglich für Episode I – Die dunkle Bedrohung errichtet. Schon aus der Ferne erkennen wir die charakteristischen Kuppelbauten, Türme und engen Gassen – ein surrealer Anblick, der sofort Erinnerungen an die Filme weckt.

Kaum angekommen, werden wir von ein paar Männern mit Kamelen empfangen, die uns eine Tour auf einem Dromedar anbieten. Wir lehnen freundlich ab, denn wir wollen die Filmkulisse lieber auf eigene Faust erkunden. Überall gibt es Stände mit Star-Wars-Souvenirs – von Magneten und T-Shirts bis hin zu Jedi-Kostümen.

Die Atmosphäre in Mos Espa ist eine Mischung aus Faszination und Tourismus-Trubel. Manche Händler sind etwas aufdringlich, aber insgesamt ist es noch recht entspannt. Hier kann man sich gut vorstellen, wie Anakin Skywalker einst mit seinen Freunden durch die Straßen rannte oder Podracer bastelte. Berühmt war Mos Espa vor Allem als Austragungsort des Boonta-Eve-Classic-Podrennens.

Auf einer der Dünen treffen wir einen jungen Tunesier, der uns erzählt, dass er in Tunis Sprachen studiert. Er ist mit seinem Dromedar namens Marcel unterwegs und plaudert mit uns über seine Zukunftspläne – er möchte bald auch Deutsch lernen, da es ihm im Tourismussektor viele Möglichkeiten eröffnen würde. Schließlich bietet er uns an, ein kostenloses Foto mit Marcel zu machen, aber wir lehnen dankend ab.

Wir verweilen noch eine Weile auf der Düne und genießen die Aussicht. In der Ferne sehen wir Geländewagen, die durch die Dünen fahren, und ein paar Jungs mit Quads, die mit hoher Geschwindigkeit über den Sand brettern.

Obwohl wir uns überlegt hatten, in der Nähe der Kulisse zu übernachten, ist uns hier doch etwas zu viel los. Deshalb entscheiden wir uns, weiter nach Tozeur zu fahren.

Ankunft in Tozeur – Palmenoase und orientalische Märkte

Tozeur ist eine der bekanntesten Oasenstädte Tunesiens und empfängt uns mit einem geschäftigen Treiben. Die Stadt war früher eine wichtige Station für Karawanen, die durch die Sahara reisten, und hat sich heute zu einem beliebten Tourismusziel entwickelt.

Unser Campingplatz, die Coco Oasis, liegt idyllisch zwischen Palmen und bietet alles, was wir brauchen: Wasser, warme Duschen und Strom. Allerdings sind die Wege etwas eng, sodass größere Fahrzeuge hier Schwierigkeiten haben könnten. Der Betreiber ist leider nicht da, aber er erklärt uns telefonisch, wo wir alles finden. Hier lässt es sich definitiv gut aushalten!

Am nächsten Morgen machen wir einen kleinen Spaziergang in die Stadt. Vom Campingplatz aus sind es etwa 2,5 km bis zu den ersten Geschäften. Der Verkehr ist chaotisch, aber wir passen uns an und überqueren die Straßen ganz wie die Einheimischen – do it like the locals!

Auf dem Markt kaufen wir frisches Obst und Gemüse und lassen uns durch die engen Gassen treiben. An einem der Stände entdecken wir schöne Jacken und finden auch schnell das perfekte Modell. Da wir noch Zeit haben, verschieben wir den restlichen Einkauf – vielleicht gibt es beim Sahara-Festival in Douz noch besondere Schätze zu entdecken.

Lost Place am Chott el-Djerid

Der Chott el-Djerid ist der größte Salzsee Nordafrikas und eine der faszinierendsten Landschaften Tunesiens. Die endlose, weiße Fläche erstreckt sich bis zum Horizont, unterbrochen nur von schimmernden Luftspiegelungen und rissigen Salzkrusten. Besonders nach Regenfällen verwandelt sich der See in eine magische Landschaft, in der sich Himmel und Erde zu vermischen scheinen.

Auf dem Weg halten wir am Straßenrand, weil wir sehen, dass ein paar Fußgänger zu einem verlassenen Bus gehen. Wir schauen uns gerade den Untergrund an, als ein Auto neben uns hält. Die Insassen fragen uns, ob wir mitfahren wollen – sie wollen ebenfalls zum Bus. Da wir uns bezüglich des Untergrunds unsicher sind (der Bus steckt schließlich nicht umsonst dort fest), entscheiden wir uns, lieber zu Fuß zu gehen.

Der Reisebus ist hier vor einer ganzen Weile stecken geblieben. Die Insassen konnten damals gerettet werden, aber der Bus selbst wurde nie geborgen. Jetzt steht er hier mitten in der Salzpfanne – ein verlassener Zeuge eines missglückten Wüstenabenteuers. Ein echtes Highlight für Fans von Lost Places! ✌️😜

Nach einer ausgiebigen Erkundung fahren wir weiter und freuen uns auf unser nächstes Abenteuer in der tunesischen Wüste.

Wie die Reise weitergeht, erfahrt ihr in unserem nächsten Blogartikel …

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