Mit der Fähre auf die Färöer Inseln – Der Trip nach Island beginnt
Eine Reise nach Island war schon immer ein Traum von uns. Als wir mit Marco und Josi (sie fahren einen MB 917 4×4) das erste Mal darüber sprechen, stehen wir gerade mit unseren Fahrzeugen auf Rømø am Strand. Damals waren wir noch mit unserem Snowflake unterwegs. Der war bereits 2012 auf Island, damals allerdings mit seinem Vorbesitzer.
Im Mai 2017 fällt dann der Entschluss die Island-Fähre zu buchen. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir unseren VW MAN 9.150 (Peppi) gerade gekauft und der Umbau hatte noch nicht mal begonnen. Aber so war klar wie weit er bis zum nächsten Sommer ausgebaut sein muss.
Durch Dänemark in Richtung Norden
Die wichtigsten Umbauten sind abgeschlossen und die Tour nach Island kann starten. Wir fahren früh morgens (06:00 Uhr) am Donnerstag von unserem Übernachtungsplatz direkt am Schweriner See los. Ein kurzer Abstecher nach Schwerin und ab geht es nach Dänemark. Unsere Fähre fährt zwar erst am Samstag, aber wir wollen noch ein paar Tage in Dänemark verbringen und die warme Sonne genießen. Wir fahren solange bis wir die Lust verlieren. Dies geschieht auf Höhe Aalborg im Norden Dänemarks, nach etwa 600 km. Für die Nacht suchen wir uns einen schönen Platz direkt am Wasser. Etwas irritiert sind wir dann, weil gegen Abend relativ viel los ist. Später erfahren wir, dass es sich hierbei um einen sehr speziellen Treffpunkt handelt. Dies erklärt auch warum hier bis in die Nacht so viele Autos anhalten.
Morgens geht es weiter nach Blokhus. Ab dort kann man den Strand bis weit in den Norden befahren, so ist auch unser Plan. Bis Hirtshals sind es von dort nur noch 30 km Luftlinie. Es ist sonnig, aber leider nicht windig. Wir machen uns einen ruhigen Tag am Strand und im Wasser. Am Abend fahren wir nach Rubjeg Knude (der Leuchtturm im Sand). Von dort betrachten wir den Sonnenuntergang und die darauffolgende Mondfinsternis.
Der Weg ist das Ziel – auf den Spuren der Wikinger
Am Samstag fahren wir gegen Mittag die letzten Kilometer bis nach Hirtshals. Hier treffen wir uns mit Marco und Josi bevor wir gemeinsam auf die Fähre fahren und unsere Koje beziehen. Um die Überfahrtskosten möglichst gering zu halten, teilen wir uns eine Kabine. Trotz der gemeinsamen Buchung und der günstigsten Kabine belaufen sich die Kosten für uns immer noch auf fast 4.000 Euro für 2 Personen und ein großes Fahrzeug. Hauptkostenpunkt ist dabei natürlich das Fahrzeug.
Sonntagabend laufen wir im Hafen der Färöer Inseln ein. Die Inseln gehören zwar zu Dänemark, aber es handelt sich hier um eine autonome Selbstverwaltung, dadurch sind sie auch nicht der EU zugehörig und es gelten spezielle Regeln. Trotz dessen läuft die Durchfahrt am Zoll relativ unspektakulär ab. Wir benötigen nicht einmal unseren Ausweis und werden direkt durchgewunken.
Die Straßen von Torshavn (Hauptstadt mit 12.500 Einwohner) sind sehr belebt, denn hier geht gerade das Olavsfest (Sankt-Olafs-Tag) zu ende. Ólavsøka ist seit dem 13. Jahrhundert einer der wichtigsten Feiertage auf den Färöer Inseln.
Wir hatten im Vorfeld einen Campingplatz reserviert, was allerdings nicht notwendig gewesen wäre. Am nächsten Morgen starten wir zeitig mit unserer Entdeckungstour. Wir bleiben auf der Insel Streymoy und fahren ein paar Strände an. Später wandern wir auf den Fossá, dem höchsten Wasserfall der Insel und sehen uns ein paar kleinere Orte an.
Später erfahren wir von anderen Reisenden, dass auf Eysturoy am Vortag eine große Treibjagd auf Wale und Delfine stattgefunden hat. Wir selber haben davon nichts gesehen und es später nur in der Presse gelesen. Dieses martialische Ritual macht uns wütend und traurig zugleich. Natürlich wussten wir im Vorfeld, dass auf den Färöer Inseln das Töten von Walen ein regelrechter Volkssport ist, aber so nahe an diesem Ort zu sein ist ein beklemmendes Gefühl. Dieses Ereignis wirft für uns einen dunklen Schatten auf die Färöer Inseln, auf denen man so toll Wandern kann und die so schöne Buchten und Berge haben.