Update vom 04. Dezember 2024
Wir hängen noch ein bisschen hinterher, aber hier unser Update der letzten Woche:
Vaduz, Liechtenstein und Weiterreise nach Italien
Wir starten den Tag in Vaduz, der Hauptstadt Liechtensteins. Unser Camper parkt direkt neben dem Rheinpark Stadion, einem beeindruckenden Ort. Das Stadion fasst etwa 7.800 Zuschauer und ist das Heimstadion des FC Vaduz. Normalerweise kostet die Tageskarte fürs Parken hier 4,50 CHF, doch sonntags ist es kostenlos. Praktisch, denn hier dürfen wir auch über Nacht stehen.
Unser Stadtrundgang führt uns durch das beschauliche Zentrum Vaduz’ und schließlich hinauf zum Schloss des Fürsten. Hoch über dem Ort gelegen, bietet es einen herrlichen Ausblick auf die Stadt und das Rheintal. Nach diesem kleinen kulturellen Ausflug machen wir uns wieder auf den Weg – auf der Suche nach mehr Schnee. Leider taut hier alles weg.
Auf dem Weg nach Süden begegnet uns eine erste Herausforderung: Eine Höhenbegrenzung von 3,10 Metern zwingt uns zur Umkehr. Auch an der Grenze zur Schweiz gibt es keine Kontrollen. Wir fahren durch die malerischen Berge und beschließen schließlich, direkt weiter nach Italien zu reisen. Die Schweiz wäre für uns aktuell zu teuer – vor allem, wenn der Schnee nur fürs Zuschauen reicht und Skifahren nicht möglich ist.
Unser ursprünglicher Plan, den Splügenpass zu überqueren, scheitert, da der Pass gesperrt ist. Warum, können wir nicht herausfinden. Stattdessen wählen wir die Route über St. Moritz und reisen schließlich in Castasegna nach Italien ein. Die Fahrt über die Alpen ist spektakulär, und wir genießen die beeindruckenden Aussichten.
Unser Tagesziel ist der Caravan Parking Via Nazionale in Novate Mezzola, nahe dem Lago di Mezzola. Die Übernachtung kostet hier 15 Euro, aber nach der langen Fahrt ist uns der Platz willkommen. Direkt am See gelegen, ist es der perfekte Ort, um den Tag ausklingen zu lassen.
Stellplatzsuche und Birdwatching
Leider fliegt den ganzen Tag ein Helikopter über uns. Er transportiert offenbar Material aus den Bergen – vielleicht werden Hütten winterfest gemacht. Nach getaner Arbeit fahren wir weiter und finden einen Platz am Ornitologenpunkt Foce dell’Adda, der sich jedoch als weniger geeignet für die Nacht entpuppt. Die Einfahrt ist nur für Eigentümer erlaubt, und die viele vorbeifahrende Autos, die sich auch immer wieder unser Fahrzeug anschauen, veranlassen uns einen anderen Platz zu suchen.
Wir wechseln zu einem Parkplatz am Fußballstadion, der zunächst ruhig erscheint. Doch als wir es uns gemütlich machen, strömen Eltern mit ihren Kindern zum Training. Flutlichter gehen an, und nach einer Stunde kehrt wieder Ruhe ein. Doch der Abend ist noch nicht vorbei: Die Erwachsenen übernehmen das Vereinsheim, und die Lichter bleiben an. Trotz allem verläuft die Nacht angenehm ruhig.
Weiter gen Süden
Obwohl die Nacht ruhig war, suchen wir nach mehr Entspannung. In Italien ist es gar nicht so einfach, ruhige Plätze zu finden. Nach einem Einkauf sprechen uns ältere Männer auf unser Fahrzeug an – auch ohne Italienischkenntnisse ein netter Austausch! 😊
Entlang der Ostküste des Lago di Como fahren wir fast 25 Kilometer durch Tunnel mit kleinen Unterbrechungen. Auf der Suche nach einem länger nutzbaren Stellplatz stoßen wir in Monte Marenzo auf einen kostenlosen Wohnmobilstellplatz. Sogar der Strom ist hier kostenlos – eine Seltenheit! Die Gemeinde bittet jedoch darum, nicht länger als 72 Stunden zu bleiben, damit auch andere den Platz nutzen können.
Der Stellplatz liegt mitten im Ort, wo viele Häuser renoviert werden. Nach der Arbeit spazieren wir durch die hügelige Gegend. Auffällig sind die zahlreichen Sportplätze und die vielen Hunde – ein aktives und lebendiges Umfeld. Am Abend machen wir es uns gemütlich und genießen die Ruhe.
Waschtag und Weiterreise Richtung Po
Wir nehmen uns Zeit für die praktischen Dinge, die auf Reisen nicht fehlen dürfen: Waschen, putzen und aufräumen. Nach einigen Kilometern erreichen wir einen Waschsalon (Iper Wash), der uns bereits durch positive Rezensionen aufgefallen war. Die Einrichtung ist modern und wirkt für einen Waschsalon fast luxuriös – das hätte man hier kaum erwartet! Die Automaten sind zum Glück mehrsprachig und einfach zu bedienen, was uns die Handhabung erleichtert. Für insgesamt 11,00 Euro können wir sowohl waschen als auch trocknen. Während die Maschinen arbeiten, nutze ich die Gelegenheit, mich mit meinem Buch (Game of Thrones) zu beschäftigen und ein wenig zu entspannen.
Neben dem Waschsalon gibt es eine Autowaschanlage, die Christopher direkt nutzt, um Peppi vom hartnäckigen Salz der winterlichen Straßen in Liechtenstein und der Schweiz zu befreien. Es ist immer wieder erstaunlich, wie schnell sich Schmutz ansammelt, vor allem bei Fahrten durch die Berge. Doch nach dem gründlichen Reinigungsprogramm erstrahlt Peppi wieder in neuem Glanz.
Frisch ausgestattet und mit sauberem Gepäck geht unsere Reise weiter in Richtung Po. Auf der Suche nach einem Übernachtungsplatz entscheiden wir uns für einen einfachen Parkplatz in Vizzolo Predabissi, am Rande eines kleinen Ortes. Hier steht außer uns nur ein weiterer Camper – eine typische Erfahrung in der Nebensaison. Der Platz ist ruhig und zweckmäßig, ideal für eine Nacht, bevor wir am nächsten Tag unsere Fahrt fortsetzen.
Es ist zwar kein spektakulärer Tag, aber solche Momente gehören zu einer längeren Reise dazu.
Ein Platz am Po
Nach einem Einkauf im Famila Superstore finden wir schließlich einen ruhigeren Stellplatz direkt am Po in Arena Po. Die Anfahrt ist allerdings alles andere als einfach: Der lehmige Boden lässt uns rutschen, und wir müssen einmal umdrehen, da die Bäume zu tief hängen, um mit Peppi durchzukommen.
Der Platz selbst wirkt wie aus einer anderen Zeit. Ein Ponton mit einer Bierzeltgarnitur und ein weiteres Boot liegen an Land. Der dichte Nebel verleiht der Szenerie eine etwas gruselige Atmosphäre, aber es scheint, als wäre schon lange niemand mehr hier gewesen. Dennoch finden wir hier genau das, was wir gesucht haben: Ruhe und Entspannung.
Zwischen den kahlen Bäumen und dem Fluss huscht ab und zu ein kleiner Fuchs vorbei.
Am folgenden Tag gönnen wir uns eine Pause vom Reisen und lassen es ganz entspannt angehen. Ich nehme mir Zeit für mein Strickprojekt und genieße die Stille. Es ist herrlich, einfach mal die Seele baumeln zu lassen. 😊
Typisch Italien
Der Tag beginnt mit einem typischen italienischen Klang: Schüsse hallen durch die Umgebung. Sie erinnern uns an das letzte Mal, als wir in Italien waren und Schrotkörner auf unser Dach rieselten – ein unerwartet komisches Déjà-vu.
Hier das Video von unserer letzten Erfahrung in Italien:
Mittags fahren wir weiter zu einem kostenlosen Stellplatz, den wir vorab ausgesucht haben. Der Weg dorthin ist nicht ganz so einfach: Laut Navigation führt die Route über einen Privatweg. Wir suchen eine Alternative und entscheiden uns, um die Kirche herumzufahren. Die Zufahrt ist jedoch steil und schmal. Wir parken den Camper zunächst und erkunden den Weg zu Fuß, bevor wir uns entscheiden, doch zu fahren. Glücklicherweise klappt alles problemlos, solange niemand entgegenkommt.
Der Platz entlohnt uns für die Mühen der Anfahrt: eine traumhafte Aussicht auf die umliegenden Weinberge, kostenloser Strom, Wasser- und Grauwasserentsorgung sowie sogar WLAN und Sitzmöglichkeiten – ein wahrer Glücksgriff.
Am Abend bekommen wir überraschend Besuch: Tino, den wir vor zwei Jahren in Griechenland kennengelernt haben, kommt vorbei. Er ist gerade auf dem Weg zur Fähre nach Griechenland und hat diesen Platz ebenfalls angesteuert. Spannend, wie sich Wege immer wieder kreuzen – solche Begegnungen machen das Reisen besonders.
Er fährt aus der anderen Richtung zum Platz und berichtet, dass der Weg von dort viel einfacher und nicht gesperrt ist. Offenbar haben wir bei der Anfahrt etwas übersehen.
Nach einem entspannten Abend verabschieden wir uns, froh über diesen wunderschönen Ort und die Gelegenheit, alte Bekanntschaften wieder aufleben zu lassen.
Dorfspaziergang und kleine Abenteuer
Der Tag beginnt mit einem gemütlichen Spaziergang zur Kirche und ins Dorf. Unterwegs spricht uns ein freundlicher Weinbauer an, der unser Auto begeistert bewundert. Solche Begegnungen zaubern uns immer ein Lächeln ins Gesicht. Dabei entdecken wir, dass der Weg, den wir für gesperrt hielten, doch frei ist. Die Einfahrten liegen so nah beieinander, dass wir sie schlicht verwechselt haben. Im Nachhinein war es aber ein kleines Abenteuer – und wir sind froh, dass wir es gewagt haben. 😊
Ein weiteres Abenteuer erwartet uns mit dem Kauf und der Installation einer eSIM. Obwohl es einige Hürden gibt, sind wir optimistisch. Wie gut die eSIM tatsächlich funktioniert, werden wir in Tunesien herausfinden – oder auch nicht. Ein ausführlicher Bericht dazu folgt, sobald wir es getestet haben.
Am Nachmittag suchen wir uns eine Via Ferrata (Klettersteig) in der Nähe von Genua für den nächsten Tag aus. Wir freuen uns schon darauf, morgen nach der Arbeit dorthin zu fahren, wenn das Wetter so traumhaft bleibt wie heute. Das Abenteuer ruft, und wir können es kaum erwarten! 🌞
Wie es weitergeht, erfahrt ihr in einer Wochen: „Update vom 11. Dezember 2024“