Die gesperrte Furt im Osten Islands
Schon in ein paar Tagen fährt unsere Fähre von Seyðisfjörður aus zurück nach Dänemark, deshalb wollen wir diese Zeit im Osten der Insel bleiben. Wir fahren die Sanddalur entlang. Diese geht von der F909 ab und führt zum Stausee Ufsarlón. Der dunkle Sand und die Steine faszinieren uns immer wieder aufs Neue.
Eigentlich wollten wir den Fluss Jökulsá á Fljótsdal queren, aber als wir an der gekennzeichneten Stelle ankommen, weist uns ein Schild darauf hin, dass die Furt gesperrt ist. Ein Seil ist über den Fluss gespannt, wahrscheinlich für Wanderer, um nicht von der Strömung davongerissen zu werden.
An dieser Stelle geht es für uns also nicht weiter und wir suchen uns einen alternativen Weg. Auf der Karte haben wir gesehen, dass es ganz in der Nähe einen Hot Pot gibt und da wir den Weg nicht wie geplant fortsetzen können, fahren wir diesen an. Leider ist dieser direkt an der Laugarfell Vegur Hütte, die wie ein Resort für Jäger wirkt und für uns nicht besonders ansprechend ist.
Deshalb entscheiden wir uns weiter an den Lagarfljót zu fahren, einen 53 km² großen See der 35 km lang ist. Es gibt zahlreiche Geschichten von einem Seeungeheuer, dem Lagarfljótwurm, der in den Tiefen des Sees leben soll. Außerdem befindet sich hier das größte zusammenhängende Waldgebiet Islands. Eine schöne Gegend und ganz anders wie das Island, welches wir bisher kennengelernt haben. Man könnte hier auch hervorragend kiten, aber wie immer ist mal wieder kein Wind.
An unserem letzten Tag auf Island fahren wir noch etwas weiter in die Ostfjorde über die F946. Hier liegen sehr viele Passstraßen liegen auf dem Weg. Es geht immer wieder rauf auf 500 m Höhe und wieder runter auf Meeresniveau. Die meiste Zeit ist es bewölkt, aber wenn die Wolken doch mal kurz die Sicht freigeben, ist die Aussicht atemberaubend.
Fährt man die F946 entlang kommt man an einem unbewohnten Ort namens Húsavík mit der Húsavíkurkirkja vorbei. Ein kurzer Abstecher hierhin lohnt sich. Hier gibt es einen wirklich schönen Strand. Wir fahren die Straße bis zum Ende und treffen hier auf sehr freundlich Isländer, von denen nur einer etwas englisch spricht. Es sind drei Männer, die gerade eine Kapelle restaurieren. Wenn wir ihn richtig verstanden haben, machen sie dies ehrenamtlich und das Baumaterial wurde gespendet. Das ganze Gebäude liegt auf Holzbohlen, die in Felsbrocken verschraubt sind und die Männer sind dabei die Bohlen zu erneuern. Dafür wurde der komplette Fußboden entfernt. Leider haben wir keine Bilder gemacht, waren von der Herzlichkeit der Arbeiter so überrascht und so vertieft in die Gespräche, dass wir die glatt vergessen haben.
Eigentlich wollten wir hier auch übernachten, aber da es die ganze Nacht regnen soll und die F946 sehr viele schmale unbefestigte Passpassagen hat, entschließen wir uns dazu doch heute schon zurückzufahren, da ja am Folgetag unsere Fähre von Seyðisfjörður zurück nach Dänemark fährt.
In Egilsstaðir gibt es eine Station, an der man Fahrzeuge vom Dreck des Hochlands befreien kann. Da es in den letzten Tagen sehr schlammig auf den Wegen war, machen wir Peppi auch ein bisschen sauber bevor wir auf die Fähre fahren.
Wir haben auch für die Rückfahrt eine Kabine für 4 Personen gebucht. Allerdings haben wir dieses Mal nur 6 Stunden Aufenthalt auf den Färöer-Inseln. Um uns ein bisschen die Beine zu vertreten, gehen wir durch die Stadt und finden ein kleines Restaurant. Die Zeit vergeht sehr schnell und zurück auf der Fähre machen wir uns mit Marco und Josi einen netten Abend im Whirlpool. Mit Blick auf den Sonnenuntergang lassen wir die letzten Wochen noch einmal revuepassieren.
Als wir in Hirtshals (Dänemark) anlegen, können wir es noch gar nicht richtig glauben. Diese erste Reise mit unserem Peppi werden wir wohl nie vergessen.
Welche Reisen wir seitdem unternommen haben findet ihr hier: „unterwegs“