Die letzte Tour nach Rømø
Am nächsten Morgen geht es nach einem ganz rituell ausgedehnten Frühstück weiter nach Dänemark. Punkt 12 Uhr sind wir am Lakølk Strand auf Rømø. Wind und Wellen sind wie so oft sehr zuverlässig und lassen uns auch diesmal nicht im Stich. Also fahren wir wie gewohnt Richtung Norden, vorbei an den steckengebliebenen Fahrzeugen (denen wir natürlich wie immer unsere Hilfe anbieten) bis hin zum Sperrgebiet. Nachdem wir eine optimale Parkposition gefunden haben, was schwerer ist als man denkt, da der Wind relativ stark ist und dauernd die Flamme vom Absorberkühlschrank aus pustet, geht es ab aufs Wasser.
Nach drei Stunden in der Welle, wollen wir noch ein paar Videos im Flachwasser drehen, denn direkt neben dem Bus ist ein Priel entstanden und bietet eine wunderschöne Kulisse. Wir wollen es super in Szene setzen. Leider kam es noch bevor die Kamera bereit war zu einem sehr unschönen Sturz. Christopher trägt aber trotzdem noch sein Board aus dem Wasser und ein anderer Kiter hilft im beim Schirm. Seine Schulter schmerzt und wir versuchen ihm den Neoprenanzug auszuziehen, aber als wir den Knochen in einer ungewöhnlichen Position sehen, wollen wir das doch lieber einen Profi machen lassen. Die anfängliche Hoffnung, dass es sich lediglich um eine ausgekugelte Schulter handelt, die mit wenigen Handgriffen wieder funktionstüchtig ist, sollte später schlagartig zerstört werden.
Glücklicherweise sind wir ja zu zweit unterwegs, weil es mit der kaputten Schulter nicht möglich ist das Kite-Material zusammenzupacken, geschweige denn den LT zu fahren. Die nächstgelegenen Krankenhäuser sind in Esbjerg oder in Flensburg. Wir entscheiden uns für Flensburg.
Auf dem Weg ins Krankenhaus haben wir uns mehrfach verfahren und uns wirklich schwer getan es zu finden. Allerdings waren alle sehr hilfsbereit und wussten genau wo wir hin wollen. Vermutlich ist dies in unseren Gesichtern ablesbar (ein Gesicht angsterfüllt, das andere schmerzverzerrt).
Im Krankenhaus aufgenommen und immer noch im Neoprenanzug steckend, helfen die Schwestern beim vorsichtigen Ausziehen. Glücklicherweise ist ein Zerschneiden so nicht notwendig. Wir fühlten uns dort sehr gut aufgehoben und alle sind engagierte (eine Reise wert, falls es notwendig ist ;)). Leider ist der Befund doch etwas schwerwiegender als gedacht: Rockwood 5, also ein Komplettabriss aller Muskeln und Bänder im Schultergelenk.
Damit ist unser kurzer Ausflug beendet. Leider, wie sich später herausstellt, sollte dies die letzte Tour mit unserem LT 4×4 gewesen sein. Glücklicherweise geht es mittlerweile der Schulter wieder ganz gut und wir können uns neuen Abenteuern stellen.
Wie es weitergeht könnt ihr hier lesen: Der neue Überallpenner soll „Peppi“ heißen.