Update vom 27. November 2024
Auf dem Weg zu Freunden in der Nähe von Mühldorf am Inn machen wir ein paar besondere Stopps. Unser erster Halt ist in Eggenfelden bei Fridas Wollhaus. Wir suchen nach der perfekten Wolle für ein neues Strickprojekt und brauchen eine Weile, um uns bei der großen Auswahl zu entscheiden. Mit vollen Beuteln und vielen Ideen ziehen wir weiter.
Später kommen wir in Steinhöring bei Neuötting an, einem Ort, der uns vertraut ist und den wir immer wieder gerne besuchen. Es ist schon dunkel, als wir ankommen, aber die Nacht ist ruhig und entspannt. Am Morgen zeigt sich die Sonne, und Christopher stürzt sich mutig in die eiskalten Fluten für eine schnelle Schwimmrunde – definitiv nichts für Frostbeulen! Danach geht es frisch und munter weiter Richtung Mühldorf, wo ein schönes Treffen mit Freunden auf uns wartet.
Zu Besuch bei Freunden – ein Ort wie Zuhause
Endlich erreichen wir den Hof unserer Freunde, eine alternative Punker-Gemeinschaft, die uns jedes Mal herzlich willkommen heißt. In der Nähe von Waldkraiburg besuchen wir diesen besonderen Ort, der für uns mehr als ein Zwischenstopp ist – oft der krönende Abschluss oder ein inspirierender Auftakt einer Reise. Es fühlt sich sofort so an, als wären wir nie weg gewesen.
Draußen ist es kalt, doch an der Feuerschale versammeln wir uns und genießen die wärmenden Flammen. Wir sitzen zusammen, tauschen Geschichten aus und lassen den Tag in dieser gemütlichen Runde ausklingen.
Nach einer erholsamen Nacht starten wir entspannt in den Tag und lassen uns einfach treiben. Der Abend bringt ein besonderes Highlight mit sich: Wir sind zu einer Geburtstagsparty eingeladen und feiern ausgelassen mit Freunden.
Am nächsten Tag gönnen wir uns eine Pause. Wir finden einen ruhigen Platz am Inn, perfekt, um die letzten Tage Revue passieren zu lassen. Eingekuschelt und entspannt schauen wir endlich mal wieder einen Film – ein rundum gelungener Abschluss für ein Wochenende voller schöner Begegnungen.
Wir fahren weiter
Eigentlich wollten wir einen Zwischenstopp in Dachau einlegen, um das KZ zu besuchen. Doch die Zeit ist heute knapp, und wir entscheiden uns, weiterzufahren. Der Besuch ist uns wichtig, also setzen wir ihn fest auf den Plan für den Rückweg. Manchmal braucht es Flexibilität auf Reisen, aber solche Orte verdienen Zeit und Aufmerksamkeit.
Wir fahren also etwas weiter, da wir am Freitag einen Termin in der Nähe von Stuttgart haben. Auf einem Wandererparkplatz in der Nähe von Augsburg hoffen wir auf eine ruhige Nacht. Doch am Abend wird es plötzlich laut. Anfangs dachten wir, es sei der Bauer, der seinen Acker pflügt, aber direkt neben uns findet eine Übung der örtlichen Feuerwehr statt. Der ganze Platz ist beleuchtet. Nach etwa einer Stunde ist die Übung aber beendet und wir verbringen eine ruhige Nacht.
Am nächsten Morgen werden wir von Vögeln geweckt und machen uns nach der Arbeit auf den Weg in Richtung Ulm. Auf einem Wohnmobilparkplatz in Blaustein finden wir einen ruhigen Platz für die Nacht.
Ein besonderer Tag in Blaustein
Heute ist Christopher’s Geburtstag! Wir gönnen uns zur Feier des Tages etwas Besonderes und besuchen das Bad Blau in Blaustein. Die Sauna bietet eine willkommene Auszeit, auch wenn die Einrichtung schon etwas in die Jahre gekommen ist und es recht belebt ist. Eine kleine Katze, die sich zwischen den Saunagästen herumtreibt, sorgt für ein Lächeln und lockert die Atmosphäre auf. Ein entspannter und doch außergewöhnlicher Tag.
Am Morgen starten wir mit etwas Arbeit, bevor wir unsere Reise in Richtung Aalen fortsetzen. Unser Ziel ist ein kostenloser Stellplatz bei der Limes Therme – eine praktische und angenehme Anlaufstelle für die Nacht.
Abends entscheiden gehen wir zu Fuß in die Stadt, um essen zu gehen. Auf dem Weg treffen wir Pascal – ein unerwartetes, aber umso schöneres Erlebnis! Er erkennt uns aus unseren Videos und erzählt, dass er selbst im Fahrzeug lebt. Es ist immer wieder beeindruckend, wie das Leben auf Reisen uns mit so netten Menschen zusammenbringt. Solche Begegnungen machen die Reise besonders.
Zurück auf dem Stellplatz entdecken wir, dass dieser nicht nur ruhig liegt, sondern auch eine tolle Aussicht über die Stadt bietet. Die Limes Therme selbst ist bekannt für ihre entspannende Atmosphäre, warmes Thermalwasser und das großzügige Saunaangebot. Auch wenn wir sie diesmal nicht nutzen, ist es ein Ort, an den wir gerne wiederkommen würden.
Ganz im Süden des Landes
Unsere Reise führt uns weiter in den Süden, und während wir unterwegs sind, beginnt es zu schneien. Die Landschaft verwandelt sich langsam in eine zauberhafte Winterkulisse. Wir fahren bis nach Wangen im Allgäu, einem kleinen Ort im Südwesten Bayerns, nahe der Grenze zu Baden-Württemberg. Wangen liegt zwischen den Hügel des Allgäus der Voralpen.
Nach unserer Ankunft machen wir einen Spaziergang durch den frisch gefallenen Schnee. Die weißen Flocken schaffen eine fast magische Atmosphäre. Die Kulisse ist wunderschön, und wir genießen die klare Luft und die verschneite Landschaft. Leider wird es recht schnell dunkel, aber die Ruhe und der winterliche Zauber machen den Moment umso besonderer. Ein perfekter Stopp auf unserer Reise.
Grenübergang mit Hindernissen – angekommen in Liechtenstein
Nach einer recht ruhigen Nacht starten wir früh und setzen unsere Reise in Richtung Liechtenstein fort. Da wir die Schwerlastabgabe der Schweiz noch nicht für eine längere Strecke buchen möchten, fahren wir zunächst durch Österreich. Doch an der Grenze zu Liechtenstein werden wir von einem Schweizer Zöllner empfangen, der unsere Buchung der Schwerlastabgabe sehen möchte. Glücklicherweise haben wir die entsprechende App bereits heruntergeladen und ein Einzeltagesticket für 10 Tage gebucht. Dieses müssen wir nur noch für die jeweiligen Tage aktivieren.
Die Situation sorgt dennoch für Verwirrung: Wir hatten gelesen, dass es in Liechtenstein keine Maut gibt. Scheinbar galt dies nur für reguläre Pkw, während für größere Fahrzeuge wie unseres die Schwerlastabgabe der Schweiz auch in Liechtenstein Anwendung findet. Weder das Auswärtige Amt noch der ADAC oder der Österreichische Automobilclub konnten uns korrekte Informationen liefern. Erst ein Blick auf Wikipedia bringt Klarheit – die Regelung der Schweizer Schwerlastabgabe wird auf Liechtenstein ausgeweitet. Eine unerwartete Lektion in internationalen Regelungen!
Nach der Grenzpassage fahren wir nach Planken, einem kleinen Ort in Liechtenstein, der auf etwa 800 Metern Höhe liegt. Von hier aus genießen wir eine beeindruckende Aussicht auf fast die Hälfte des Fürstentums. Liechtenstein ist nicht nur das viertkleinste Land Europas, sondern auch das sechstkleinste der Welt. Mit einer Fläche von nur etwa 160 Quadratkilometern und knapp 40.000 Einwohnern hat das Fürstentum dennoch einiges zu bieten.
Zwischen Österreich und der Schweiz, erstreckt sich das Land von den Rheintälern bis zu den Gipfeln der Alpen und bietet beeindruckende Naturkulissen. Die Hauptstadt Vaduz ist bekannt für das Schloss des Fürstenhauses und kulturelle Highlights wie das Kunstmuseum Liechtenstein.
Liechtenstein, das Fürstentum in den Alpen, hat eine bemerkenswerte Staatsform: eine konstitutionelle Erbmonarchie auf demokratisch-parlamentarischer Grundlage. Dieses System verbindet monarchische Traditionen mit demokratischen Elementen, was auf den ersten Blick harmonisch wirkt. Doch eine kritische Betrachtung zeigt, dass die Machtverteilung nicht ganz so ausgewogen ist, wie es scheinen mag.
Der Fürst besitzt in Liechtenstein erhebliche Befugnisse. Er kann Gesetze blockieren, Referenden einleiten und hat sogar das Recht, die Regierung abzusetzen. Diese Rechte gehen über die Möglichkeiten der meisten europäischen Monarchen hinaus und lassen die Frage aufkommen, wie demokratisch das System tatsächlich ist. Kritiker sehen hier ein Machtungleichgewicht, das in einer modernen Demokratie kaum vorstellbar wäre.
Zwar hat die Bevölkerung in einer Volksabstimmung 2003 entschieden, die weitreichenden Rechte des Fürsten zu erhalten, was als Ausdruck ihrer Zufriedenheit gewertet werden kann. Doch dieser Schritt zeigt auch, wie tief die Monarchie kulturell und historisch im Land verankert ist. Es bleibt die Frage, ob die politische Mitbestimmung der Bürger in einem solchen System tatsächlich gleichberechtigt neben den monarchischen Strukturen steht oder ob die Macht des Fürsten faktisch eine Grenze für die Demokratie darstellt.
Wie es weitergeht, erfahrt ihr in einer Wochen: „Update vom 04. Dezember 2024“