Angekommen in Georgien – der Schmelztiegel der Kulturen
Von unserem Stellplatz aus sind es keine 40 Kilometer mehr bis zur Grenze nach Georgien. So langsam steigt die Aufregung. Wir haben es geschafft und sind bis nach Georgien gefahren. Von diesem gar nicht so großen Land haben wir schon viel Interessantes gehört und sind gespannt, was uns hier alles erwartet und vor welche Herausforderungen wir gestellt werden.
Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg und fahren schon bald an der LKW-Schlange vorbei. Diese stehen hier anscheinend länger, weil einige der Fahrer sogar Grills oder Teekocher aufgebaut haben. Der Grenzübergang selbst ist dann etwas chaotisch, weil wir nicht beide im Auto bleiben dürfen und ich (Andrea) den Fußgänger-Übergang nutzen muss und schon lange in Georgien bin als Christopher nach über einer Stunde auch dort ist. Glücklicherweise gab es dort WLAN und wir konnten miteinander kommunizieren. Mehr zum Grenzübertritt selbst findet ihr in dem Artikel „Grenzübertritte“.
Overlander – Treffpunkt Georgien
Von der Grenze ist es nicht mehr weit bis nach Batumi. Wir fahren auf nicht gerade guten Straßen und bekommen schon einen guten Einblick in den Fahrstil der Georgier. Auf jeden Fall nichts für schwache Nerven, denn hier wird auf allen Seiten überholt und viel gehupt.
Als wir dann endlich in Batumi ankommen, müssen wir uns erstmal den Weg zu einem Parkplatz an der Promenade suchen. Hier haben wir uns für heute verabredet. Die Verkehrsregeln sind uns noch nicht ganz klar, aber wir schauen uns immer genau an wie es die Leute vor Ort machen und passen uns an. „Do it like the locals!“ Bis heute können wir nicht sagen, wie es mit den Kreisverkehren gedacht ist. Irgendwie scheint es jedes Mal anders zu sein. Leider biegen wir dann auch noch in eine falsche Straße ab, die ziemlich eng ist und aus der wir dann rückwärts wieder raus müssen, weil es keine Wendemöglichkeit gibt. Die Leute dort winken aber alle nur freundlich und helfen uns beim Einweisen, als sich Peppi 500 Meter rückwärts bewegt. Ein guter Einstieg.
Wir schaffen es aber dann wirklich noch auf den Parkplatz. Hier bekommen wir einen kleinen Zettel mit dem Datum und können auf einem bewachten Parkplatz stehen, für umgerechnet etwas weniger als 3 Euro am Tag). Wasser und Strom ist hier inklusive. Auch ein Toilettenhäuschen kann benutzt werden. Einige Wohnmobile und ausgebaute LKW stehen hier auch schon und dann sehen wir Valeria und Lukas winken. Die beiden sind mit ihrem Toyota (mit Wohnkabine) schon länger unterwegs. Wir haben sie vor fast 2 Jahren in Griechenland am Vlychada Beach kennengelernt und nun hat es sich endlich ergeben, dass wir uns wiedersehen. Natürlich haben wir uns gegenseitig viel zu berichten.
Aber bevor alle Läden schließen, müssen wir uns noch eine SIM-Karte besorgen. Die Innenstadt ist nicht weit weg und so sind wir noch 5 Minuten schon am MAGTI-Store angekommen. Hier stehen allerdings etwa 20 Leute vor der Tür und als wir eine Nummer ziehen, fallen wir aus allen Wolken. Noch fast 30 Nummern vor uns. Wir hoffen natürlich, dass es schnell geht, aber nur langsam werden die nächsten Nummern aufgerufen. Wir nutzen die Zeit uns schauen uns in den umliegenden Straßen etwas um, holen etwas Bargeld ab und setzen uns in einen kleinen Park. Als wir dann endlich an der Reihe sind, geht alles ganz schnell. Wir bekommen eine SIM-Karte mit unlimited Data für nicht mal 13,00 Euro (4 Wochen).
Wie unsere Erfahrungen mit MAGTI sind, könnt ihr im Artikel „Mobiles Internet“ nachlesen.
Nun haben wir alles Wichtige erledigt und machen einen Spaziergang mit Valeria und Lukas an der Promenade entlang. Hier können wir bereits in der Ferne die schneebedeckten Berge des Großen Kaukasus sehen und sind schon jetzt begeistert. Wir genießen den Sonnenuntergang und beobachten das farbenfrohe Treiben.
Schließlich gehen wir noch ein wenig durch die Stadt und finden ein Restaurant, in dem es Pizza gibt. Hier ist die Kommunikation auf Englisch gar kein Problem und so werden unsere jeweiligen „Extra“-Wünsche erfüllt. Bei den vielen Berichten von Reisen und Umbauten, Plänen und Ausweichplänen vergeht die Zeit wahnsinnig schnell. Zurück am Parkplatz werden wir dann auch noch von einem Feuerwerk überrascht. Wie Valeria und Lukas uns berichten, ist das hier aber ganz normal.
Am Morgen machen wir mit den beiden noch ein kleines Interview und sie berichten von ihren weiteren Plänen. Schaut euch gerne das Video dazu an oder schaut bei THE_TRAVELYS vorbei.
Mittags verabschieden sich die beiden schon wieder und fahren weiter. Sie haben uns einige Tipps gegeben, denn nach mehr als 2 Monaten in Georgien kennen die beiden sich schon sehr gut aus. Wir freuen uns auf das Abenteuer und beginnen hier in Batumi.
Batumi – Hier gibt es viel zu entdecken
Die Formulierung „Schmelztiegel der Kulturen“ passt in Georgien sehr gut. Hier kommen viele verschiedene Menschen zusammen, viele Traditionen werden erhalten oder verschmelzen zu neuen. Schon auf dem Weg zum MAGTI Store haben wir viele interessante Gebäude gesehen und auch an der Promenade sind einige ungewöhnliche Bauwerke.
Angefangen mit dem Turm des georgischen Alphabetes: Die 130 Meter langen Doppelhelix-Stahlrohre enthalten die 33 Buchstaben des georgischen Alphabets. Die Architektur des Turms ähnelt einer DNA-Zelle und symbolisiert die Einzigartigkeit des georgischen Alphabets. Jeder Buchstabe besteht aus einer 4 Meter hohen Aluminiumplatte. Alberto Domingo Cabo ist der Architekt dieses 2011 fertiggestellten Bauwerkes. Mit Aufzügen im Inneren kann man zu einer Aussichtsplattform und einem Restaurant fahren. Abends wird der Turm mit wechselnden Farben beleuchtet.
Nicht weit weg steht die Skulptur Ali & Nino und bei Sonnenuntergang sorgt diese für einen kleinen Gänsehautmoment. Diese Skulptur wurde von der Künstlerin Tamara Kvesitadze zur Novelle von Kurban Said (1937) erschaffen und erzählt die Geschichte der wahren Liebe ohne Grenzen und Vorurteile zwischen einem Mädchen und einem Jungen. Die georgische christliche Prinzessin Nino der aserbaidschanisch muslimisch Ali verlieben sich in der Zeit des Ersten Weltkriegs im Kaukasus. Die acht Meter hohen Skulpturen scheinen zu verschmelzen und für einen kleinen Moment nur eine Figur zu sein, aber in Wirklichkeit berühren sie sich nie.
Geht man weiter in die Stadt in Richtung Zentrum, kommt man an vielen interessanten Gebäuden vorbei und schließlich am Europaplatz. Hier ist ein großer Treffpunkt und am Abend sind hier gerne mal kleinere Tanzaufführungen oder auch Gesang. Aus einem der vielen Restaurants oder einer Wine-Bar lässt sich das Treiben bestens beobachten.
Direkt am Platz steht die Statue der Medea mit dem goldenen Vlies. Die nach antikem Vorbild gestaltete Bronzestatue der kolchischen Prinzessin Medea steht auf einem mit weißem Marmor verkleideten Sockel und hält in der ausgestreckten Hand das Goldene Vlies, als ein Symbol für Wohlstand und Glück des Volkes. Es wird angenommen, dass die Königstochter Medea sind in den Argonauten Jason verliebt hat und sie ihm half das das Maskottchen ihres Volkes, das Goldene Vlies, zu stehlen. Fertiggestellt wurde es im Juli 2007 und des fehlenden Bezuges der Medea zu Batumi und der hohen Baukosten von der georgischen Opposition stark kritisiert.
Es gibt noch sehr viele interessante Gebäude, Skulpturen und Kunstinstallationen in dieser Stadt. Eine Entdeckungstour lohnt sich auf jeden Fall.
Tee aus dem Samowar – Tränen der Freude, Wut und Trauer
Nachdem wir uns in einem Beeline – Store eine weitere SIM-Karte besorgt haben (mehr Informationen unter „mobiles Internet“) gehen wir zurück zum Auto und wollen uns um die undichte Stelle am Dach kümmern. Die Reparatur klappt ohne Probleme und da das Wetter in den nächsten tagen sehr gut bleiben soll, kann auch alles gut trocknen.
Als wir bei den Vorbereitungen für das Abendessen sind, kommt eine Frau vorbei und fragt uns, ob sie unser Internet nutzen kann, weil sie ihren Mann erreichen möchte. Die beiden sind mit ihren drei Kindern im Urlaub und waren ein paar Wochen in der Türkei. Nun sind sie durch Georgien auf dem Rückweg nach Russland. Leider ist die Situation dort gerade sehr angespannt (September 2022) und es findet eine Mobilisierung statt. Wir merken, dass sie sehr traurig ist und nun vor einer schwierigen Entscheidung steht.
Wir machen später noch einen Spaziergang über die Promenade und haben ein komisches Gefühl. Zurück am Auto kommt sie direkt wieder zu uns und lädt uns zum Tee ein. Sie haben sich in der Türkei einen Samowar gekauft und wollen heute Abend zusammen Tee trinken. Natürlich sagen wir zu. Schließlich sitzen wir in Gesellschaft von weiteren Reisenden aus dem Iran, der Türkei, Ukraine und eben Russland. Die beiden Iraner sind mit dem Fahrrad unterwegs und haben viele spannende Geschichten zur erzählen. Der ganze Abend ist voll von Geschichten, aber auch ernsthaften Themen. Es fließen Tränen vor Freude und Trauer. Bei einigen Themen kommt auch mal Wut mit ins Spiel. Genau diese Begegnungen machen das Reisen doch aus.
Nach diesem tollen Abend wollen wir uns aber auf den Weg ins Landesinnere machen, um endlich Georgien zu entdecken. Plötzlich fängt unser Auto an zu wackeln. Es fühlt sich an, als wenn ein paar Leute den Koffer hin und her schütteln. Als wir rausschauen, sehen wir allerdings niemanden. Und dann fängt es aber wieder an … Bis uns dann einfällt, dass es auch ein Erdbeben sein kann. Diese Vermutung bestätigt sich am nächsten Tag, als wir lesen, dass es im Osten der Türkei ein recht starkes Beben gab und die Ausläufer auch in Batumi spürbar gewesen sind.
Erbeben kommen in der Region recht häufig vor. Das liegt daran, dass in der Türkei die Arabische, Anatolische und Eurasische Platte aufeinandertreffen. Die Arabische Platte drängt nordwärts gegen die Eurasische Platte und die Anatolische Platte wandert langsam nach Westen. Dies ist die Grundkonstellation, die auch in Georgien Erdbeben entstehen lässt. Durch Georgien selbst verlaufen mehrere Verwerfungen, an denen kleinräumigere Erdbewegungen stattfinden. Davon betroffen sind hauptsächlich die beiden Bergketten des Kleinen und Großen Kaukasus im Norden und Süden des Landes.
Wir verabschieden uns von allen und tauschen Kontakte und kleine Geschenke aus. An diesen Abend werden wir uns noch lange erinnern. Wir füllen unseren Wassertank auf und fahren schließlich 200 Kilometer ins Landesinnere an einen kleinen Flusslauf. Die Hauptstraße wird hier gerade ausgebaut und wird von der Küste bis nach Tbilisi führen. Ein gewaltiges Bauprojekt.
Über den Dshwari-Pass in die Trusso-Schlucht – Baustellen und aufregende Überholmanöver
Von unserem ruhigen Platz am Flussbett geht es für uns weiter in Richtung Berge. Es ist Anfang November und langsam besteht die Gefahr, dass Straßen gesperrt werden oder einfach nur nicht passierbar sind. Deshalb wollen wir erstmal ein paar Bergregionen besuchen und beginnen mit Stepanzminda. Der Ort liegt auf 1.700 Meter Höhe und am Fuße 5.047 Meter hohen Berges Kasberg im Großen Kaukasus. Auf dem Weg dorthin kommen wir aber noch an einigen spannenden Orten vorbei.
Der erste Teil der Strecke führt über eine holperige Straße, die durch die neue Hauptstraße ersetzt werden soll. Überall stehen bereits Pfeiler für Brücken und wir sehen die neu gebauten Tunnel. Der Verkehr auf der Straße ist allerdings sehr chaotisch, denn es sind viele LKW unterwegs und die Überholmanöver der kleineren Fahrzeuge sind sehr abenteuerlich.
Auf der Autobahn ist es dann wieder sehr ruhig. Wir kommen gut voran. An Gori fahren wir vorbei. Der Ort ist bekannt, weil Stalin hier geboren wurde und sich dort heute ein Museum befindet. Wir sind uns noch nicht sicher, ob wir wirklich dort hinfahren wollen, aber weil Museen auch bei schlechtem Wetter geöffnet sind, fahren wir erstmal weiter.
Ihr habt euch das Museum und den Ort angeschaut? Dann berichtet uns gerne und schreibt es in die Kommentare.
Auf dem Weg weiter nach Osten kommen wir an der autonomen Region Südossetien vorbei. Neben Abchasien ist dies die zweite Region im Land, die nicht unter der Kontrolle der Zentralverwaltung stehen und sich eigenständig unabhängig erklärt haben. Hier ist die Präsenz der Polizei auch etwas verstärkt. Für Touristen ist diese Region nicht zugänglich und sollte man doch „aus Versehen“ auf das Gebiet kommen, kann es zu Problemen kommen, da dies als illegale Ein- oder Ausreise eingestuft werden kann. Hier sollte man also auf jeden Fall aufmerksam auf die Beschilderung achten.
Nachdem wir in Richtung Norden abgebogen sind, kommen wir endlich wieder an einem Supermarkt vorbei und füllen unsere Vorräte ein bisschen auf. Wir sind uns nicht sicher, wie gut die Versorgung in den Bergen ist.
Am Zhinvali Reservoir folgen wir der historische Georgische Heerstraße und fahren bereits an der Ananuri Festung vorbei. Hier ist gerade sehr viel los und wir nehmen uns vor hier auf dem Rückweg anzuhalten. Für heute haben wir allerdings andere Pläne. Der Weg über den Kreuzpass (Dshwari-Pass) wird das ganze Jahr von zahlreichen LKW genutzt und muss deshalb ständig instandgehalten werden. An einigen Stellen sind Baustellen, an anderen ist eine Seite der Fahrbahn gesperrt. Mit dem hohen Verkehrsaufkommen ist es manchmal sehr abenteuerlich.
Kurz vor Gudauri stehen dann zahlreiche LKW am Straßenrand, die hauptsächlich aus Armenien oder Russland. Sie warten hier darauf über die Grenze fahren zu können. Um kein Verkehrschaos in den Orten zu schaffen, müssen die LKW schon hier warten und werden dann in kleineren Kolonnen abgefertigt. Die Straßen sind sehr voll, aber schließlich kommen wir doch gut in Gudauri an. Der Ort selbst ist auf den Wintersport ausgelegt, denn hier stehen viele Hotels und einige Lifte sind zu sehen.
Wir wollen aber zum Gudauri-Panorama, wo das Denkmal der georgisch-russischen Freundschaft zum Vertrag von Georgijewsk ist. 200 Jahre nach dem Abschluss des Vertrags von Georgijewsk baute man dieses Denkmal zwischen Gudauri und dem Kreuzpass an der Georgischen Heerstraße ein Denkmal. Die künstlerische Gestaltung übernahm der Maler und Grafiker Nodar Malasonia, der auch den 200 Lari Geldschein entwarf. Er kreierte ein Mosaik in warmen Farben, was sich von der Umgebung abheben soll. Dieses Mosaik besteht aus 1.217 Kacheln, die jedoch nicht komplett erhalten sind. Trotzdem erzählen die farbenfrohen Bilder von der wechselhaften Geschichte. Die Aussicht in die Schlucht, wenn man durch einen der Bögen auf die vorgelagerten Terrassen geht, ist atemberaubend. Mittlerweile gibt es einen Parkplatz, ein Café und weitere Angebote direkt vor Ort. Aus diesem Grund ist hier immer was los.
Eigentlich hätten wir gerne eine einsame Aufnahme von dem Denkmal gemacht, aber wir fahren schließlich doch weiter und suchen uns einen Platz in der Trusso Schlucht. Hier wollen wir mal wieder wandern.
Auf dem Weg kommen wir an einigen verlassenen Siedlungen vorbei. In dem Tal haben schon in den 1980er-Jahren nur etwa 1.000 Menschen gelebt, der größte Teil der Bevölkerung bestand traditionell aus Osseten. Bei der georgischen Volkszählung 2002 wurden nur noch 47 Einwohner, davon 45 Osseten gezählt und 2011 nur noch 29, verteilt auf vier Dörfer. Das ist mit der Situation in Südossetien zu begründen, weswegen viele in Georgien lebende Osseten in die Emigration getrieben wurden.
Am Fluss Tergi (Terek) finden wir einen tollen Stellplatz. Es ist zwar direkt neben der Straße, aber hier fahren nicht sehr viele Fahrzeuge. Immer mal wieder kommt ein Taxi und holt Wanderer ab und am Abend werden Kühe und Schafe an uns vorbeigetrieben.
Am Morgen machen wir uns auf den Weg in die Schlucht. Diesen Weg kann man auch befahren, aber weil wir nicht sicher sind, ob wir einen Stellplatz im Tal finden, lassen wir das Auto auf dem Parkplatz stehen. Die Aussicht in die Schlucht ist sehr schön, aber immer wieder lösen sich kleine Steine vom Hang. Frische Spuren von einem Räumfahrzeug bestärken uns darin, dass es gut war das Auto vorne stehen zu lassen.
Wir wandern einige Kilometer ins Tal, vorbei spektakulären Klippen und Wasserfällen, und kommen schließlich in einem Tal an. Hier stehen auch einige Fahrzeug und im Sommer ist anscheinend auch ein kleines Café geöffnet. Hier befindet sich auch ein kohlensäurehaltiger See dessen Rand strahlend rot ist von den Eiseneinlagerungen. Die Aussicht ist wieder einmal atemberaubend, aber wir müssen uns schon bald wieder auf den Rückweg machen, weil wir nicht in der Dunkelheit durch das Tal wandern möchten.
Kletterfelsen und Drohnen-Crash – wir finden Entspannung am Mineralpool
Nach dem Wandern haben wir auch mal wieder Lust zu klettern. Glücklicherweise finden wir kurz vor Stepanzminda einen Kletterfels mit geschraubten Routen. Der Kletterspot (Arsha Rock Climbing) ist nicht weit weg von der Hauptstraße und gut zu erreichen. Der Anstieg zu den Routen ist allerdings sehr steil und so müssen wir erst einmal verschnaufen, als wir oben ankommen. Die Routen selbst sind leicht zu finden und in verschiedenen Schwierigkeitsgraden. Aufgrund der tollen Aussicht beim Klettern macht es noch mehr Spaß.
Weil wir die Aussicht einfangen und auch ein paar coole Aufnahmen beim Klettern machen wollen, haben wir die Drohne mitgenommen. Weil dann aber natürlich niemand eine Hand für die Fernbedienung frei hat, stellen wir einen automatischen Modus ein. Anfangs klappt alles sehr gut, aber dann fliegt sie plötzlich seitwärts auf den Felsen zu. Eigentlich müsste sie stoppen, weil sie Sensoren zur Hinderniserkennung hat, aber sie fliegt weiter. Plötzlich fliegt sie gegen die Wand und schlingert, fängt sich aber auch wieder. Christopher ist gerade in der Wand und sichert sich, damit wir die Drohne landen können.
Als Christopher dann auch wieder auf dem Boden ist, untersuchen wir alles und stellen fest, dass die Propeller und das Gehäuse ein paar Kratzer abbekommen haben, aber es ist nichts gebrochen. Es wäre wirklich schade gewesen, wenn sie schon zu Beginn der Reise kaputt wäre. (Natürlich wäre das zu jedem Zeitpunkt ärgerlich) Aber wir sind sehr überrascht, dass nicht mehr kaputtgegangen ist. Das kleine Ding ist robuster als wir dachten.
Nach diesem „Schock“ gehen wir zurück zum Auto. Eigentlich wollten wir am Fuß des Kletterfelsen stehen bleiben, aber wir haben auf der Karte gesehen, dass nur ein kleines Stück weiter in Mineralpool ist. Das wollen wir uns anschauen.
Der Pansheti Swimmingpool und die Mineralwasserquelle ist bei Touristen noch relativ unbekannt für Touristen, nur 2,5 Kilometer von Stepanzminda entfernt und zu Fuß, aber auch mit dem Fahrzeug gut erreichbar. Im Gegensatz zu den georgischen Thermalbädern und heißen Quellen, ist dieses natürliche Becken eiskalt. Christopher ist gleich Feuer und Flamme und wagt einen Sprung ins Wasser. Das Becken selbst ist nicht tief, aber das Wasser sehr klar. Als wir sehen, dass viele Locals Wasserbehälter aus der Quelle befüllen, wollen wir auch das probieren. Es kommt tatsächlich ein richtig sprudelndes Mineralwasser aus der Erde. Geschmacklich ist es auch ganz gut.
Hier entspannen wir uns erstmal und lassen die ersten Eindrücke aus Georgien sacken.
Im nächsten Artikel schauen wir uns weitere Sehenswürdigkeiten der Region an und machen uns auf den Weg nach Schatili: „Vom Kasberg nach Schatili – wir erkunden den Großen Kaukasus“
Eine absolute Empfehlung ist das Roadbook von Valeria und Lukas (The Travely). Die beiden sind mit ihrem Offroad-Camper unterwegs und haben ihre Reisen festgehalten. Die tollen Bilder lassen erahnen, wie wunderschön es in Georgien ist: